Wohnungsmarkt – Platzt die Immobilienblase in München?

Was ist eine Immobilienblase?

Das Empirica Institut beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Immobilienblasen und definiert sie als einen spekulativen Preisanstieg, der nicht mehr ausschließlich durch den Zusammenhang von Angebot und Nachfrage erklärt werden kann. Die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Immobilienblase ist umso höher, je schneller die Kaufpreise im Vergleich zur Miete und zum Einkommen steigen, wenn immer mehr Kredite aufgenommen werden und wenn in spekulativer Erwartung immer mehr Immobilien gebaut werden.

Anhand dieser Kriterien ordnet das Empirica Institut dem Münchner Immobilienmarkt eine mäßige bis hohe Immobilienblasengefahr zu.

Was passiert, wenn eine Immobilienblase platzt?

Beim Platzen einer Immobilienblase fällt die Nachfrage plötzlich stark ab. Viele Eigentümer reagieren darauf mit dem Verkauf ihrer Immobilie, aus Angst die Preise würden noch weiter sinken und der Immobilie den Wert rauben. Doch durch genau dieses steigende Angebot fallen die Preise noch weiter und setzen eine Abwärtsbewegung in Gang.

Liegt eine Immobilienblase in München vor?

Die bayerische Landeshauptstadt München ist beliebt, jährlich wächst die Einwohnerzahl um fast einen Prozent, also knapp 16.000 Menschen. Das liegt nicht nur an der leicht steigenden Geburtenrate, sondern vor allem an der Zuwanderung, die mehr als ⅔ des Bevölkerungswachstums ausmacht.

Das Wohnungsangebot kann mit diesem Wachstum schon lange nicht mehr mithalten, was auch daran liegt, dass Baugrund in München knapp ist. Es wird viel weniger neuer Wohnraum geschaffen, als nachgefragt wird. Somit kommt es gemäß dem Zusammenhang von Angebot und Nachfrage zu einer Preissteigerung für Wohnraum. Diese Preissteigerung von Miet- und Kaufpreisen ist inzwischen seit Jahren zu beobachten.

München ist im deutschlandweiten Vergleich ein teures Pflaster. Der starke Preisanstieg ist für uns aber kein Anzeichen für eine Immobilienblase, sondern für einen beliebten Markt. München ist weltweit ein attraktiver Standort für Unternehmen, die damit geschaffenen Arbeitsplätze ziehen immer mehr Menschen die Gegend. An der hohen Nachfrage an Wohnraum wird sich zukünftig also nichts ändern. In Ermangelung an ausreichend Baugrund, wird aber auch der Engpass an neuem Wohnraum bestehen bleiben. Natürlich ist dem Trend nach oben eine Grenze gesetzt. Es wird, wie auf jedem Markt, ein Gleichgewichtspunkt erreicht werden, an dem sich Angebot und Nachfrage ausgleichen. Eine leichte Abkühlung des Immobilienmarktes ist bereits zu verzeichnen. Das bedeutet jedoch keine sinkenden Preise, sondern lediglich, dass der Anstieg etwas abgeflacht ist beziehungsweise sich eine Seitwärtsbewegung eingestellt hat.

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